Die Kraft der Bürger:innen in der Wissenschaft nutzen
Citizen Science, also die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in wissenschaftliche Forschungsprojekte, wandelt sich von einem Nischenphänomen zu einem bedeutenden Motor für Innovation und gesellschaftlichen Wandel. Durch moderne Technologien können immer mehr Menschen aktiv an Datenerhebungen, Experimenten und Analysen teilnehmen. Das Ergebnis ist nicht nur eine Bereicherung der Forschung, sondern auch eine Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und der Bildung.
Technologische Fortschritte eröffnen völlig neue Möglichkeiten
Neue digitale Werkzeuge wie Smartphone-Apps, Sensoren, künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Plattformen ermöglichen es Laienforschern heute, präzise Daten zu sammeln und komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen. KI kann beispielsweise große Datenmengen aus Crowd-Projekten auswerten oder sogar bei der Planung von Experimenten helfen. Dies erhöht nicht nur die Qualität der Ergebnisse, sondern erweitert auch das Spektrum möglicher Fragestellungen.
Gesellschaftlicher Nutzen geht weit über reine Datensammlung hinaus
Citizen Science fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auf Augenhöhe. Sie schafft Transparenz über Forschungsprozesse und stärkt das Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse. Zudem werden Teilnehmende sensibilisiert für Umweltthemen oder gesundheitliche Herausforderungen – mit positiven Effekten auf politisches Engagement und Bildung.
„Citizen Science macht Wissenschaft demokratisch zugänglich – jeder kann mitmachen und etwas bewirken.“
Mira Codexa, Tech-Kultur-Redakteurin
Beispiele zeigen vielfältige Einsatzgebiete
- Tier- und Pflanzenbeobachtungen zur Biodiversitätsforschung
- Luftqualitätsmessungen mit DIY-Sensoren in Städten
- Klimaforschung durch Messdaten von Wetterstationen im Privatbesitz
- Beteiligung an medizinischer Forschung durch Erhebung von Patientendaten zuhause
Blick in die Zukunft: Citizen Science als integraler Bestandteil moderner Forschung
Zukünftig wird Citizen Science noch stärker mit KI-Technologien kombiniert werden. So könnten automatisierte Assistenten Bürger:innen bei Erhebungen unterstützen oder durch adaptive Lernsysteme personalisierte Forschungsaufgaben anbieten. Die Einbindung partizipativer Evaluationsmethoden wird zudem ein zentraler Faktor sein, um Wirkung transparent zu machen.
Damit diese Entwicklung gelingt, sind jedoch Datenschutzkonzepte essenziell – denn Vertrauen ist die Grundlage für langfristiges Engagement. Workshops zum Thema Datenschutz im Zusammenhang mit KI bieten wichtige Praxisinfos für IT-Administratoren sowie Projektleiter:innen.
Weiterführende Links:
- Wie KI Citizen Science verändern könnte (Nesta)
- Citizen science impact pathways (JCOM)
- Einbindung von Bürger:innen in Forschung (Citizen Science Austria)